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Hilfe & Orientierung

Für Betroffene - und alle, die helfen wollen.

Wenn man Gewalt erlebt hat – sei es sexuelle Belästigung, sexuelle Nötigung oder Vergewaltigung – ist oft nichts mehr, wie es war. Gedanken rasen oder kommen gar nicht mehr in Gang. Man steht neben sich, will nur weg – oder versteht erst Tage später, was wirklich geschehen ist.

 

Ich weiß das.

Ich war dort.

Und ich hätte mir gewünscht, all das hier auf einen Blick zu finden.

 

Doch mein Autopilot war im Überlebensmodus.

Entweder ich funktionierte – damit meine Kinder versorgt waren, meine Familie lief. Oder ich war blind vor Tränen, gelähmt von Angst, Scham, Wut und Ohnmacht. Gefühle, die ich nicht einordnen konnte.

Gedanken, die zu viel waren – und gleichzeitig zu wenig.

 

Deshalb soll dieser Leitfaden Orientierung geben. Für Betroffene. Aber auch für Freund:innen, Kolleg:innen, Partner:innen. Für alle, die sich fragen: Was kann ich tun, um zu helfen?

 

Denn auch mir hat damals eine Freundin die Hand gereicht. Sie hat mich nicht gedrängt. Nicht bewertet. Aber sie hat mir einen Fahrplan gegeben.

Und mich aufgefangen, als ich gefallen bin...

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Erste Hilfe
nach einer Straftat.

Orientierung für schwere Stunden.

Dieser Leitfaden soll erste Orientierung geben, wenn Du von einer Straftat betroffen bist – insbesondere von sexualisierter Gewalt im beruflichen Kontext. Er ersetzt keine professionelle Beratung, aber vielleicht gibt er Dir einen ersten Anhaltspunkt, was jetzt wichtig ist – und dass Du nicht allein bist!

 

Bitte unterdrücke nicht, was passiert ist. Was Du erlebt hast, war real. Und es war Unrecht.

 

Ich bin keine Notfall-Anlaufstelle, und ich bin nicht jederzeit erreichbar – aber wenn Du das Bedürfnis hast, Deine Geschichte zu teilen, kannst Du Dich gerne an mich wenden. Ich höre zu.

Wenn Du direkt betroffen bist:

Wichtige Anlaufstellen

  1. Sicherer Ort: Bringe Dich – wenn möglich – in Sicherheit.

  2. Vertraue Dich jemandem an. Ruf jemanden an, dem Du vertraust.

  3. Medizinische Versorgung sicherstellen. Auch ohne Anzeige kannst Du Spuren sichern lassen ("Untersuchung mit Beweismittelsicherung")

  4. Kein Duschen, keine Kleidung wegwerfen. Das kann wichtige Beweise zerstören.

  5. Polizei verständigen: Du musst nicht sofort eine Anzeige erstatten – aber Du darfst.

  6. Beratung holen: Du musst nicht allein entscheiden, was der nächste Schritt ist.

Wenn Dir jemand von einer Straftat erzählt:

  • Höre zu. Beurteile nichts.

  • Frage, was die betroffene Person gerade braucht.

  • Biete Hilfe an, aber überfordere sie nicht.

  • Unterstütze beim Kontakt zu Beratungsstellen.

📞 Polizei-Notruf: 110

🏥 Ärztlicher Notdienst: 116 117

Für Frauen (bundesweit):

Hilfetelefon “Gewalt gegen Frauen”

08000 116 016www.hilfetelefon.de

Anonym, rund um die Uhr, in 18 Sprachen.

 

Frauenhauskoordinierung

www.frauenhauskoordinierung.de

Opferhilfe & Rechtsberatung

Weißer Ring e.V.

www.weisser-ring.de | Tel. 116 006

(kostenfrei, Mo–Fr 7–22 Uhr, Sa/So 8–20 Uhr)

Der weiße Ring bietet auch rechtliche Ersthilfe und Begleitung zur Polizei sowie zum Gericht!

 

Pro Familia (für psychologische und rechtliche Beratung)

www.profamilia.de

Weitere hilfreiche Links

Rechtliche Unterstützung

Spurensicherung ohne Anzeige (z. B. durch Kliniken):

Viele Bundesländer bieten anonyme Spurensicherung an – auch das Hilfetelefon (116 016) hilft hier weiter und vermittelt an Kliniken.

Informationen zur Nebenklage, Prozessbegleitung & Opferentschädigung

gibt es bei der Opferhilfe oder beim Weißen Ring.

Rechtsanwält:innen für Opfervertretung

Frag gezielt nach Erfahrung im Opferrecht oder Strafrecht.

 

Rechtsschutzversicherung prüfen:

Nicht alle zahlen – aber manche, insbesondere mit Erweiterung um „Strafrechtsschutz für Opfer“, übernehmen Kosten für Beratung oder Nebenklage.

Traumatherapie & psychologische Unterstützung

Wenn Du therapeutische Hilfe suchst - speziell nach traumatischen Erfahrungen wie sexualisierter Gewalt - findest Du über diese Portale qualifizierte Therapeut:innen in Deiner Nähe:

 

🔍 Therapeut:innen-Suchportale:​

Tipp: Achte bei der Suche auf Stichworte wie „Traumatherapie“, „EMDR“, „psychotraumatologische Ausbildung“ oder „sexualisierte Gewalt“.

 

Telefonseelsorge Deutschland

📞 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222

🌐 www.telefonseelsorge.de

Auch per Mail & Chat erreichbar, rund um die Uhr.​​

Wenn sexualisierte Gewalt im beruflichen Kontext passiert ist.

Sexualisierte Gewalt am Arbeitsplatz ist nicht „Privatsache“.

Sie kann als Arbeitsunfall anerkannt werden – mit wichtigen Folgen für Versicherung, Schutz und Versorgung.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Was tun bei sexualisierter Gewalt im beruflichen Kontext

 

1. Sicherheit & Stabilität prüfen

Überlege, was du jetzt brauchst: Unterstützung, Ruhe, medizinische Versorgung? Es ist ok, erst mal durchzuatmen.

 

2. Notiere den Vorfall schriftlich

Was ist wann, wo, mit wem passiert? Wie hast Du Dich gefühlt? Auch Gefühle, Wortlaut oder Zeugen können später wichtig sein.

 

3. Berufsgenossenschaft informieren

In Deutschland sind Arbeitgeber verpflichtet, Arbeitsunfälle (dazu zählt auch Gewalt im Job) an ihre Berufsgenossenschaft zu melden.

Du kannst dich auch selbst direkt an die BG wenden. Der Weg lohnt sich, auch wenn es Überwindung kostet.

 

4. Arbeitgeber involvieren – wenn möglich und sicher

Du bist nicht verpflichtet, Details preiszugeben. Wenn Du Dich dazu in der Lage fühlst, sprich mit HR, dem Betriebsrat oder einer vertrauten Führungskraft.

Der Arbeitgeber muss interne Abläufe zur Aufklärung und zum Schutz bieten.

 

5. Unterstützung holen

Beratungsstellen, Anwält:innen, Traumatherapeut:innen oder Vertrauenspersonen können Dir helfen, Dich zu sortieren und gute Entscheidungen zu treffen.

Weiter oben auf meiner Seite findest Du erste Anlaufstellen und Kontakte.

Über weibliche Führung, sexuelle Gewalt im Beruf, Machtmissbrauch und das Schweigen in Organisationen.

 

Ehrliche Einblicke, persönliche Beiträge und Impulse für Transformation - mit Haltung, Tiefe und Mut zur Wahrheit.

Kontakt

 

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